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Wirtschaft & Tourismus  Wohnen & Leben

Wohnen für Hilfe

Wohnen für Hilfe

Projektzeitraum: 01.07.2024 - 30.06.2027
Projektinitiator: Landkreis Garmisch-Partenkirchen
Gesamtkosten: 129.985,73 €
Förderfähige Kosten: 126.791,40 €
Fördersatz: 60 %
Förderung: 76.074,84 €
Status: befürwortet, noch nicht in Umsetzung
Externer Link: https://leben-in-gap.de/senioren

Die Grundidee des Konzepts "Wohnen für Hilfe" ist, dass ältere und auf Unterstützung angewiesene Personen Wohnraum zur Verfügung stellen und dafür vereinbarte Hilfeleistungen von den Wohnungsnehmenden (jüngere Menschen) erhalten. Als Faustregel gilt: "ein qm Wohnfläche für eine Stunde Arbeit monatlich".
Um dieses Projekt umsetzen zu können, ist eine Koordinierungsstelle für Bewerbung, Beratung der teilnehmenden Wohnpartner sowie die laufende Betreuung der Wohnpartnerschaften essentiell.

Bezahlbarer Wohnraum im Landkreis Garmisch-Partenkirchen ist für Menschen mit geringem Einkommen und/oder Auszubildende/Studierende knapp. Die Nachfrage nach sozial geförderten Wohnungen ist seit Jahren entsprechend hoch und kann nur zu einem geringen Teil gedeckt werden. Gerade in den für unseren Landkreis wichtigen Bereichen Tourismus und Gesundheit ist das Lohnniveau oft niedrig und somit nicht kompatibel mit den ortsüblichen Immobilienpreisen. Vor allem für Auszubildende und Geringverdienende sind die Mieten im Landkreis nicht bezahlbar. Wohnraummangel und der dadurch entstehende Fachkräftemangel werden über kurz oder lang Einbußen in allen wirtschaftlichen und sozialen Bereichen zur Folge haben, so dass die Wettbewerbsfähigkeit der Region sowie die Lebensqualität stark sinken werden. „Wohnen für Hilfe“ stellt ein Konzept dar, das dieser Problematik zumindest in Teilen entgegenwirken könnte. 

"Wohnen für Hilfe" würde nicht nur günstigen Wohnraum für junge Menschen in Ausbildung/Studium und Geringverdiener schaffen, sondern auch älteren und behinderten Menschen die Möglichkeit geben, so lange wie möglich in ihrem gewohnten Lebensumfeld bleiben zu können, selbst wenn sie nicht mehr in der Lage sind, sich eigenständig zu versorgen oder ihre Wohnung instand zu halten.
Während ältere Menschen in Deutschland durchschnittlich mehr Wohnraum zur Verfügung haben als jüngere (vgl. Destatis), haben junge Menschen und Geringverdienende häufig das Problem, eine Wohnung zu einem angemessenen Preis zu finden.
Sowohl Jung als auch Alt können von einer gemeinsamen Wohnpartnerschaft profitieren: Durch die Übernahme von Arbeitsaufgaben müssen die Wohnungsnehmer bzw. Wohnungsnehmerinnen keine oder wenig Miete zahlen. Ältere Menschen erhalten im Gegenzug Unterstützung im Alltag und auch soziale Gesellschaft.
Die beiden beteiligten Parteien vereinbaren, welche Tätigkeiten verrichtet werden sollen. Pflegeleistungen sind dabei ausgenommen. Auch die Gewissheit, dass jemand da/im Haus ist, ist für viele ältere Menschen oft schon beruhigend. Gerade nachts fühlen sich Seniorinnen und Senioren sicherer, wenn jemand in der Wohnung/im Haus anwesend ist. Des Weiteren werden Angehörige entlastet.
Beide Generationen profitieren und es steht nicht nur die reine Hilfeleistung im Vordergrund. Es geht auch darum, am Erfahrungsschatz des jeweils anderen teilzuhaben, Werte wie Menschlichkeit, Toleranz und Wertschätzung zu verstärken und der drohenden Vereinsamung entgegenzuwirken.


Um das Projekt umsetzen zu können, ist eine Koordinierungsstelle für Bewerbung und Beratung der teilnehmenden Wohnpartner sowie die laufende Betreuung der Wohnpartnerschaften essentiell.

 


Bildnachweis: Highwaystarz-Photography / iStock

 

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